Im Bild von links nach rechts:
Ralf Hössl, Peter Leist, Jens Öser, Jürgen Breunig
(Mellrichstadt) Nach einem zweifachen Eigentümerwechsel von Weissenberger auf Maintools Formen- und Werkzeugbau, gibt es beim jetzigen Unternehmen AIO Formen- und Werkzeugbau für die Beschäftigen keine kollektive Tarifbindung. Bisher lehnt der Arbeitgeber die Tarifbindung mit der IG Metall ab.
In einer sehr gut besuchten Mitgliederversammlung der IG Metall haben die Teilnehmer deshalb einstimmig beschlossen, den Arbeitgeber zeitnah zu Verhandlungen über einen Werktarifvertrag aufzufordern. Dieser Schritt läutet damit eine betriebliche Tarifauseinandersetzung ein, die aus Sicht der IG Metall nicht sein müsste. Denn bereits mit dem Vorgängerunternehmen Maintools Formen- und Werkzeugbau, das im übrigem dem gleichen Eigentümer gehörte, gab es einen Tarifvertrag, der alle grundlegenden Arbeitsbedingungen der Beschäftigten regelte.
Die IG Metall hatte angeboten, diesen Vertrag auf das neue Unternehmen AIO unverändert umzuschreiben. Dieses Angebot wurde ohne nachvollziehbarem Grund vom jetzigen Arbeitgeber nicht umgesetzt. Ganz im Gegenteil. In den letzten Wochen wurden mit den Beschäftigten Gespräche über die Möglichkeit einer unbezahlten Arbeitszeitverlängerung geführt. Jetzt geht es um einen neuen Werktarifvertrag.
Das ist umso verwunderlicher nachdem der aktuelle Eigentümer auch der Präsident der IHK Würzburg ist. Für den Repräsentanten der Arbeitgeber, sollte die Tarifbindung eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Zumal in Zeiten von Fachkräftemangel, geregelte Arbeitsbedingungen ein entscheidendes Argument für einen attraktiven Arbeitgeber sind. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob der Arbeitgeber zu einer Vereinbarung bereit ist. Jens Öser, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Schweinfurt, lässt an der Entschlossenheit der Belegschaft keinen Zweifel "Wir sind Kompromissfähig, wenn notwendig aber auch uneingeschränkt konfliktbereit".