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IG Metall Schweinfurt - 5. Sept. Commerzbank-Arena Frankfurt

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5. September 2009 Commerzbank-Arena Frankfurt

Die Menschen wollen eine gerechtere Gesellschaft und 1.250 Schweinfurter waren unter den 45.000
Rund 45 000 Menschen haben am Samstag die Commerzbank-Arena in Frankfurt in eine politische Arena verwandelt. Drei Wochen vor der Bundestagswahl forderten sie von Politikern und Parteien: Nicht mehr der Profit, sondern die Bedürfnisse und Interessen der Menschen, soziale Gerechtigkeit und ökologische Nachhaltigkeit müssen im Mittelpunkt stehen.

Aus hunderten Betrieben in Deutschland waren die Teilnehmer in die Bankenmetropole Frankfurt gekommen - stellvertretend für rund fünf Millionen Beschäftigte. Unter dem Motto "Macht Politik für die Mehrheit der Menschen" brachten sie ihre Forderungen auf den Punkt: Keine Rente mit 67, keine Entlassungen, mehr Mitbestimmung in den Unternehmen und Perspektiven für die Jungend.

Für eine soziale und gerechte Gesellschaft "Diese neoliberale Politik, dieser marktradikale Irrsinn muss auf dem Misthaufen der Geschichte entsorgt werden. Sie gehört ins Endlager der großen Irrtümer der Menschheitsgeschichte. Die Krise muss Anstoß sein für einen grundsätzlich anderen, für einen solidarischen Entwicklungsweg von Wirtschaft und Gesellschaft", forderte der Erste Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber, in der Arena. "Die IG Metall will ein Signal setzen für eine soziale und gerechte Gesellschaft." Mit der Bundestagswahl würden die Weichen für die Zukunft gestellt. Daher könne nicht egal sein, wer bei der Bundestagswahl die Nase vorn habe. Unter dem Motto "Wählen gehen" wolle die IG Metall in den kommenden drei Wochen intensiv für eine hohe Wahlbeteiligung am 27. September werben, so Huber.

Forum für die Beschäftigten Mit der Arena-Veranstaltung wählte die IG Metall erstmals eine neue Form der Kundgebung. Im Mittelpunkt stand die "politische Arena der Wähler". Betriebsräte und Beschäftigte spielten dabei die Hauptrolle. Sie nutzten das Forum und berichteten über Arbeitsplatzverluste, prekäre Beschäftigungen, schlechte Arbeitsbedingungen, welche Zumutung die Rente mit 67 bedeutet, aber auch von erfolgreichen Arbeitskämpfen. Die Auftritte von Bob Geldof, Samy Deluxe und der Musical-Gruppe "Hope" rundeten die Veranstaltung kulturell ab.

Operation Übernahme Am Samstag Vormittag hatten mehrere tausend Jugendliche den Frankfurter Opernplatz in Beschlag genommen und ihre Übernahme nach der Ausbildung gefordert. Mit tausenden selbst gestalteten Schildern machten sie deutlich, was sie sich für ihre Zukunft wünschten. Die IG Metall Jugend fordert mit der Kampagne "Operation Übernahme" die Übernahme von Auszubildenden. "Junge Menschen müssen eine gute Zukunftsperspektive erhalten", forderte der Zweite Vorsitzende der IG Metall, Detlef Wetzel. "Arbeitsmarkt regulieren, Ausbildung und Übernahme sichern." Das gehöre ganz oben auf die Agenda der Politik. Ob man nach der Ausbildung übernommen werde oder nicht, spiele eine große Rolle. Dafür seien junge Beschäftigte häufig zu Zugeständnissen bereit, stellte Christian fest. Er ist Jugendvertreter bei Benz in Mannheim. Der Betriebsrat konnte dort die Übernahme nach der Ausbildung trotz wirtschaftlicher Probleme vereinbaren.

Am 27. September wählen gehen Detlef Wetzel kritisierte, dass viele Politiker den Kopf in den Sand steckten. Statt die Krise aufzuarbeiten und Wege aufzuzeigen, damit so etwas nie wieder passiere, versuchten sie es mit einem "Weiter so". Deshalb rufe die IG Metall alle auf, in drei Wochen wählen zu gehen. "Die Menschen wollen eine gerechtere Gesellschaft. Sie wollen nicht, dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden und dass die Mittelschicht immer weiter abrutscht. Darum fordern wir, dass fair umverteilt wird, dass starke Schultern mehr tragen als schwache Schultern." Auch wenn die Enttäuschung über die Politik teilweise sehr groß sei, darf sie nicht zur Gleichgültigkeit und Enthaltung werden, mahnt Wetzel. "Lasst uns heute verabreden, dass wir raus gehen und den Menschen sagen: Wer nicht wählt, wählt falsch."
Die Arena Veranstaltung: (3 Min.)


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